Knoten - animierte Anleitung
Seemannsknoten sollen grundsätzlich drei Eigenschaften haben.
Sie sollen leicht zu knüpfen sein, zuverlässig halten und nach Entlastung leicht zu lösen sein.
Bei der Verwendung von Kunststoffleinen besitzen einige Knoten jedoch nicht die Haltbarkeit, wie das bei Naturfaserleinen der Fall ist. Deshalb prüfe was sich verbindet!
Zur praktischen Sportbootführerschein Prüfung müßen von maximal sieben gestellten Knoten sechs ausreichend gefertigt und erläutert werden.
Grundlegende Begriffe:
Man sagt „Leine“ und „Tau“ statt Seil.
Mit „Tampen“
bezeichnet man das lose Ende der Leine.
Rundtörn: Ist eine 360 Grad Wicklung um ein Objekt (Stange).
Halber Schlag: wird eine Schlaufe um ein anderes Seil oder Objekt genannt, die eine einfache Kreuzung aufweist (Haushaltsknoten)
Auge: Man legt sich in der Hand eine Schlaufe, wo das Ende mit welchem wir arbeiten wollen oben liegt.
Bucht: Man legt sich Tauwerk in die Hand in Form von einem „ U“.
Ende: Ist ein kurzes Stück Leine.
Achtknoten Verwendung:
Der Achtknoten wird benutzt, um ein Ausrauschen (durchrutschen) von Seilen durch einen Block oder Öse zu verhindern.
Er ist der Standardknoten im Segelsport.
Praxis
Legen Sie am Ende des Taus ein Auge. Wenn das Arbeitsende über das Tau gelegt wurde, wird es unter seiner stehenden Part über sich selbst hinweg zu einer Acht und durch das Auge von oben geführt.
Die stehende Part ( das Tau ) und das Arbeitsende fest ziehen.
Achtknoten - erste Variante
Achtknoten - zweite Variante
Kreuzknoten Verwendung:
Ist ein sogenannter Bindeknoten. Er dient zur Verbindung zweier Enden gleicher Stärke, das um einen Gegenstand gelegt wird. Ursprünglich diente er zum Verknoten der Reffbändsel eines Segels.
Achtung: Unter Last kann er sich verschieben, sodass ein Ende möglicherweise durchrutscht.
Verwenden Sie den Knoten nicht, wenn jemand an dem Seil hängt. Nehmen Sie ein Arbeitsende und seine stehende Part und ziehen Sie beide in entgegengesetzte Richtungen. Sie werden feststellen, dass der Knoten umkippt.
Praxis :
Zuerst kreuzt man die beiden Tauwerksenden und merkt sich welches Ende oben drauf liegt.
Danach verdreht man beide Enden miteinander ( wie bei einem Schuhknoten ).
Im dritten Schritt wiederholt man den 1. Und 2. Schritt mit der Bedingung, dass das Ende, welches vorher oben war, auch wieder oben liegt.
Der Knoten sollte jetzt symmetrisch aussehen.
1. Merkregel, Das Ende das oben war, bleibt oben.
2. Merkregel, linkes über rechtes Ende, danach rechtes über linkes Ende.
NEU: Bilder mit Animationen. (In Bearbeitung)
Kreuzknoten - erste Variante
Kreuzknoten - zweite Variante
Einfacher Palstek
Der Palstek dient der Herstellung eine Auges, das sich nicht zusammenzieht und wird unter anderem zum Überlegen einer Festmacherleine auf einen Poller an Land, aber auch zum Umlegen einer Sicherheitsleine am Körper verwendet. Praxistipp: Ein zu locker geknüpfter Palstek kann sich in einen Slipknoten verwandeln . Darum immer mit einem Stopperknoten sichern.
Praxis
Zuerst legt man sich ein Auge, wobei das Ende mit welchem wir arbeiten oben liegen muss. Das Arbeits – Ende sollte auch nicht zu kurz genommen werden. Dieses Auge ist nur eine Hilfsschlaufe, es ist nicht die Schlaufe die wir bekommen möchten.
Merkregel
Wir legen uns einen Teich, haben einen Ast ( das ungenutzte Ende ) und eine Schlange ( unser Arbeits – Ende ). Nun führen wir das Arbeits – Ende von unten durch das Auge. Die Schlaufe, welche nun neu entsteht, ist unser Ziel. Hier besteht nun die Möglichkeit die geeignete Größe festzulegen.
Merkregel
Die Schlange kommt aus dem Teich ( also von unten nach oben). Als nächstes wickeln wir das Arbeits – Ende um das bisher ungenutzte Ende.
Merkregel
Die Schlange wickelt sich um den Ast. im letzten Schritt stecken wir das Arbeits – Ende wieder in das Hilfsauge aus Schritt 1. Merkregel Die Schlange verschwindet wieder im Teich ( von oben nach unten ). Zum Schluß halten wir nun beide Tauwerksstücken, welche durch das Hilfsauge gehen fest und ziehen letztendlich an dem ungenutzten Ende. Dieses muß außen am Teich liegen.
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Palstek am Auge (Fender, Anker) Verwendung: für eine dauerhafte Verbindung.
Praxis:
Beginn ist wie beim Palstek:
Zuerst legt man sich ein Auge, wobei das Ende mit welchem wir arbeiten oben liegen muss. Das Arbeits - Ende sollte auch nicht zu kurz genommen werden.
Dieses Auge ist nur eine Hifsschlaufe, es ist nicht die Schlaufe die wir bekommen möchten.
Merkregel:
Wir legen uns einen Teich, haben einen Ast ( das ungenutzte Ende ) und eine Schlange ( unser Arbeits - Ende ).
Nun führen wir das Arbeits - Ende durch das Auge ( Anker, Fender ) und gehen von unten durch das Auge ( Teich ).
Die Schlaufe, welche nun neu entsteht , ist unser Ziel.
Hier besteht nun die Möglichkeit die geeignete Größe festzulegen.
Weiter wie Palstek.
Einfacher Schotstek Verwendung:
Er dient zum Zusammenstecken von zwei ungleich starken Enden.
Die dünnere Leine wird immer durch die Bucht der dickeren gesteckt.
Der einfache Schotstek ist nicht geeignet bei wechselder Belastung auf Zug.
In der Praxis verwendet man ihn fast ausschliesslich zum Anstecken einer Wurfleine an das Ende eines schweren Festmachers.
Praxis :
Legen Sie mit dem dickeren Tau eine Bucht.
Führen Sie das Ende des anderen Tau von unten nach oben in die Bucht.
Führen Sie es um beide Parten der Bucht hinten herum und nach unten.
Wenn es wieder nach oben zeigt, führen Sie es unter sich selbst durch und an der Spitze der Bucht hinaus.
Halten Sie beide Seiten der Bucht und das Arbeitsende zusammen, bevor Sie die stehende Part des zweiten Taus straff ziehen.
Aus Gründen der Sicherheit sollten die losen Enden auf derselben Knotenseite zu sehen sein.
Alternativ erhalten Sie, wenn Sie bei der letzten Bewegung eine Bucht durchziehen, einen Knoten, der durch das ziehen am losen Ende leicht gelöst werden kann.
Das ist der sogenannte geslippte Schotstek
Doppelter Schotstek Verwendung:
Wenn die Tauenden schlüpfrig sind oder sich in der Größe wesentlich voneinander unterscheiden, dann empfiehlt sich ein doppelter Schotstek. Verwenden Sie das dünnere Tau um den Knoten zu machen.
Praxis:
Nachdem Sie das Arbeitsende einmal um die Bucht geschlungen haben, machen Sie einfach einen zweiten Törn, bevor Sie das Ende so wie zuvor nach außen bringen.
Man muss den Knoten vorsichtig in die korrekte Form ziehen, so dass auch alles an die Stelle rutscht.
Stopperstek an der Trosse ( am Tauwerk )
Belegen der Vorleine an einer Schlepptrosse, so dass die Vorleine bei Zug nicht nachrutscht.
In der Gegenrichtung rutscht er.
Man legt das Tauwerk von oben über das gewünschte Objekt ( Stange ).
Nun wickelt man einen Rundtörn, bei dem sich das Tauwerk überschneidet.
Jetzt greift man sich das Arbeits – Ende erneut auf der Seite der Stopprichtung und wiederholt den Vorgang nochmal.
Stopperstek an der Spier (Rohr, Reling):
Merkregel:
Man greift 2 x auf der Stoppseite und wickelt jeweils in Schlepprichtung.
Zuletzt wird das Ende auf der Seite der Schlepprichtung gesichert.
Unter der letzten Diagonalen, nicht unter beiden durch. Im Prinzip ist der Stopperstek eine Art „ doppelter Webeleinstek“.
Webleinstek gesteckt
Webleinstek gesteckt:
Verwendung
Mit Ihm befestigt man ein Tau an einem zylindrischen ( runden ) Gegenstand.
Zum Beispiel die Fenderleine an einer Reling. Nur hier hält er richtig.
Praxis:
Man legt das Tauwerk von oben über das gewünschte Objekt ( Stange ).
Nun wickelt man einen Rundtörn, bei dem sich das Tauwerk überschneidet. Jetzt greift man sich das Arbeits – Ende auf der Seite in welche man gewickelt hat ( hier rechts vom ungenutzten Ende ), und zieht den Knoten, d.h. man steckt das Ende unter der Diagonalen durch und zieht den Knoten an beiden Enden fest.
Webleinstek auf Slip
Webleinstek auf Slip:
Verwendung:
Lässt sich auch dann schnell lösen, wenn das Tau unter Last steht.
Geeignet zum schnellen Anbinden eines Tiers, zum Belegen eines Wurfleinenendes an Bord oder zum Zubinden eines Beutels.
Praxis:
wie Webleinstek gesteckt, nur zum Schluß wird eine Schlaufe gesteckt.
Webleinsteck geworfen
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Webleinstek am Poller:
Verwendung:
Zum schnellen anbinden an Pflocken, mit langer Leine z. B. Schleuse.
Praxis:
Legen Sie zwei nebeneinander liegende Augen, beide vom gleichen Typ, in das Tau.
Die beiden halben Schläge ( Augen ) werden in der Hand geformt, wie eine Brille.
Beide (Augen) werden in die gleiche Richtung gedreht.
Schieben Sie die beiden Augen nun übereinander, wobei das zweite geformte Auge unter das erste Auge geschoben wird.
Die beiden Augen werden dann gemeinsam über den Poller, Pfahl geschoben.
Nun zieht an beiden Enden.
Zur Absicherung sollen noch zwei halbe Schläge gebunden werden.
Rundtörn mit zwei halben Schlägen
Dieser Knoten dient zum Befestigen von Leinen an Ringen, Stangen oder Pollern, wenn nicht zu viel Zug auf das befestigte Ende der Leine kommt.
Mit dem zweiten halben Schlag soll das Aufgehen des Knoten vermieden werden.
Übrigens sind zwei halbe Schläge identisch mit dem Webeleinstek.
Praxis
Zuerst mach man ein und ein halben Rundtörn um das gewünschte Objekt ( Stange ).
Auch hier gilt :
Wir arbeiten nur mit einem Ende (am einfachsten ist, man tritt auf das ungenutzte Ende mit einem Fuß, um es zu belegen ).
Als nächstes kommt ein halber Schlag hinzu, welcher nun unter den Rundtörn um unser ungenutztes Ende gemacht wird.
Nun kommt ein zweiter halber Schlag unter dem 1. hinzu, welcher in gleicher Richtung gewickelt wird.
Wichtig:
Die beiden halben Schläge müssen in gleicher Richtung gewickelt werden und sollen wie ein Webeleinstek aussehen.
Belegen einer Klampe mit Kopfschlag
Boote werden mit Leinen an Land fest gemacht. Diese werden an Bord auf Klampe belegt.
Praxis
Man legt einen Rundtörn ( 360° Wicklung ) um den Fuß der Klampe.
Kreuzt danach zweimal die Klampe ( Kreuzschlag ) und legt sich dann eine Bucht um die Klampe herum, welche man nun so verdreht, dass das kurze Ende sich selbst einklemmt.
Dieser Schritt ist dann der sogenannte Kreuzschlag. In jedem Fall muß das Ende parallel zum letzten Kreuzschlag aus Schritt 2 verlaufen.
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Belegen einer Klampe mit Kopfschlag
Slippstek Verwendung:
Dient zum kurzzeitigen Belegen und schnellen lösen einer Leine an Pfählen, Ringen, Stangen.
Man legt das Tauwerk von oben über das gewünschte Objekt ( Stange ).
Und macht nun einen normalen Haushaltsknoten, welcher mit einer Schleife gesichert wird.
Praxis:
Auf Slip legen:
Der Knoten wird normal gemacht, nur das nun das Ende zurückgeführt wird, d.h. man steckt bei abschließenden Sichern des Knotens nicht das Ende allein, sondern das Ende in Form einer Bucht ins Ziel.
Foto Slippstek und macht nun einen normalen Haushaltsknoten, welcher mit einer Schlaufe gesichert wird.
Merke:
Dies ist ein halber Schlag auf Slip gelegt.
Text
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Stopperstek
Stopperstek (am Tauwerk), an der Trosse
Stopperstek (am Rohr)
Merkregel:
Man greift 2 x auf der Stoppseite und wickelt jeweils in Schlepprichtung.
Zuletzt wird das Ende auf der Seite der Schlepprichtung gesichert.
Unter der letzten Diagonalen, nicht unter beiden durch. Im Prinzip ist der Stopperstek eine Art „ doppelter Webeleinstek“.